Elternschaft ist eine lebenslange Reise und Erfahrung.
Wir sind nicht nur diejenigen, die unsere Kinder formen, sondern auch die, die von ihnen lernen können.
In diesem fortwährenden Prozess spielt die Kunst der liebevollen Kommunikation eine entscheidende Rolle.
Die Art und Weise, wie wir mit unseren Kindern sprechen, beeinflusst nicht nur unsere Beziehung zu ihnen.
Sie hat auch einen tiefgreifenden Einfluss darauf, wie sie selbst in der Welt kommunizieren und agieren.
Liebevoll mit Kindern reden, zeigt ihnen, wie man sich klar und respektvoll ausdrückt.
Es zeigt ihnen auch, wie man auf einfühlsame Weise auf andere eingeht.
Wir verraten dir in den nächsten 5 Minuten, wie du liebevoll mit deinen Kindern reden kannst.
Und wie deine Worte bei ihnen auch verstanden und umgesetzt werden.
Los geht´s!
Liebevoll mit Kindern reden: TOP 20 Tipps, damit sich dein Kind im Gespräch geliebt und angenommen fühlt
#1
Begib dich auf Augenhöhe
Bevor du deinem Kind Anweisungen gibst, geh in die Hocke und stelle Augenkontakt her.
So gewinnst du seine Aufmerksamkeit.
Bringe deinem Kind bei, sich auf dich zu konzentrieren.
Sage es auch laut, zum Beispiel:
“Mona, ich brauche deine Augen”.
“Benny, ich brauche deine Ohren.”
Achte darauf, dass dein Blickkontakt nicht so intensiv ist, dass dein Kind ihn als Kontrolle und nicht als Verbindung empfindet.
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#2
Sprich dein Kind direkt an
Beginne deine Bitte mit dem Namen deines Kindes:
“Paula, würdest du bitte …”
#3
Fasse dich kurz
Verwende am besten die Ein-Satz-Regel:
Setze die wichtigste Anweisung in den ersten Satz.
Je länger du schwafelst, desto wahrscheinlicher ist es, dass dein Kind elterntaub wird.
Buchtipp: Der Zauber guter Gespräche: Kommunikation mit Kindern, die Nähe schafft *
Zu viel zu reden ist ein sehr häufiger Fehler, wenn du mit deinem Sohn oder deiner Tochter über ein Thema sprichst.
Es gibt dem Kind das Gefühl, dass du nicht genau weißt, was du eigentlich sagen willst.
#4
Benutze eine einfache Sprache
Verwende kurze Sätze mit einsilbigen Wörtern.
Achte darauf, wie Kinder miteinander kommunizieren: Ihre Sprache ist einfach, mit kurzen Sätzen.
Wenn dein Kind diesen glasigen, desinteressierten Blick zeigt, hört es dir nicht mehr zu.
#5
Bitte dein Kind, deine Worte zu wiederholen
Wenn es das nicht kann, ist dein Anliegen zu lang oder zu kompliziert erklärt.
#6
Wenn du mit Kindern sprichst, mache eine Angebot, das sie nicht ablehnen können
Du kannst auch mit einem Zwei- oder Dreijährigen vernünftig reden.
“Zieh dich an, damit du rausgehen und spielen kannst.”
Biete einen Grund für deine Bitte an, der für das Kind von Vorteil ist und den es nur schwer ablehnen kann.
Das gibt dem Kind einen Grund, seine Machtposition zu verlassen und das zu tun, was du vom ihm verlangst.
#7
Sei positiv, wenn du mit Kindern redest
Sage anstatt:
“Hier ist Laufen verboten”,
lieber:
“Drinnen gehen wir, draußen darfst du rennen.”
#8
Beginne deine Anweisungen mit “Ich will”
- Sage statt: “Geh runter”,
lieber: “Ich will, dass du runtergehst.” - Sage statt: “Lass Becky an die Reihe kommen”,
lieber: “Ich möchte, dass du Becky jetzt an die Reihe kommen lässt.”
Das funktioniert gut bei Kindern, die gerne gefallen möchten, aber nicht gerne Befehle befolgen.
Indem du “Ich will” sagst, gibst du einen Grund für die Einhaltung der Regeln und nicht nur einen Befehl.
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#9
“Wenn…dann”
“Wenn du dir die Zähne geputzt hast, dann beginnen wir mit der Geschichte.”
“Wenn du mit deiner Arbeit fertig bist, kannst du nach draußen gehen und spielen.”
“Wenn” impliziert, dass du Gehorsam erwartest und dem Kind keine Wahl lässt.
#10
Gib eine Wahlmöglichkeit
“Willst du zuerst deinen Schlafanzug anziehen oder dir die Zähne putzen?”
“Willst du den roten Pulli oder den blauen anziehen?”
#11
Sprich in leichter Sprache
Je jünger das Kind ist, desto kürzer und einfacher sollten deine Anweisungen sein.
Berücksichtige das Verständnisniveau deines Kindes.
Ein häufiger Fehler, den Eltern machen, ist zum Beispiel, ein dreijähriges Kind zu fragen:
“Warum hast du das gemacht?”
Die meisten Erwachsenen können diese Frage zu ihrem Verhalten selber nicht immer beantworten.
Sage stattdessen lieber:
“Lass uns darüber reden, was du getan hast.”
#12
Wenn du mit deinen Kindern sprichst, sei höflich
Selbst ein Zweijähriger kann schon “bitte” lernen.
Erwarte von deinem Kind, dass es höflich ist.
Kinder sollten nicht das Gefühl haben, dass Manieren optional sind.
Deswegen sprich mit deinen Kindern so, wie du möchtest, dass sie mit dir sprechen.
Mama, schimpf nicht mit mir! Liebevolle Kindererziehung ohne Schreien und Meckern *
#13
Nutze Ich-Botschaften
Drohungen und kritische Worte bringen dein Kind wahrscheinlich in die Defensive.
“Du”-Botschaften lassen ein Kind verstummen.
“Ich”-Botschaften sind nicht anklagend.
Anstelle von:
“Du solltest das besser tun…” oder: “Du musst…”,
versuche lieber “Ich würde gerne….” oder “Ich freue mich so, wenn du…” zu sagen.
Sage also statt:
“Ihr müsst den den Tisch abräumen”, lieber: “Ich möchte, dass ihr den Tisch abräumt.”
Stelle keine Suggestivfrage, wenn eine negative Antwort nicht in Frage kommt.
“Würdest du bitte deine Jacke holen?”, macht keinen Sinn, wenn ein Nein unakzeptabel ist.
Sage einfach:
“Hole bitte deine Jacke.”
#14
Beruhige dein Kind
Je lauter dein Kind schreit, desto leiser reagiere selber.
Lasse dein Kind sich beruhigen, während du etwas sagst, zum Beispiel:
“Ich verstehe” oder “Kann ich dir helfen?”
Manchmal reicht es schon aus, einen fürsorglichen Zuhörer zu haben, um den Wutanfall zu beenden.
Wenn du dich auf das Niveau deines Kindes begibst, habt ihr zwei Wutanfälle zu bewältigen.
Sei du der Erwachsene für dein Kind.
#15
Wiederhole deine Botschaft
Kleinkindern muss man es tausendmal sagen.
Kinder unter zwei Jahren haben immer noch Schwierigkeiten, deine Anweisungen wirklich zu verstehen, deswegen musst du sie hundertmal wiederholen.
Die meisten Dreijährigen fangen schon an, Anweisungen zu verstehen, sodass du deine Worte nicht mehr ganz so häufig wiederholen musst.
Wiederhole deine Sätze immer weniger, je älter dein Kind wird.
Schon Kinder im Vorschulalter empfinden Wiederholungen nämlich als Nörgelei.
#16
Gib eine Vorankündigung
“Wir gehen bald weg. Sag Tschüss zu den Spielsachen, Tschüss zu den Mädchen…”.
Kinder gewaltfrei und achtsam erziehen: Der Weg zu einem harmonischen Famlilienalltag *
#17
Öffne dein verschlossenes Kind
Sorgfältig ausgewählte Sätze öffnen kleine, verschlossene Köpfe und Münder.
Bleibe bei Themen, von denen du weißt, dass sie deine Kinder begeistern.
Stelle Fragen, die mehr als ein Ja oder Nein erfordern.
Konzentriere dich auf Einzelheiten.
Versuche anstelle von: “Hattest du heute einen guten Tag in der Schule?”,
lieber zu fragen: “Was hat dir heute am meisten Spaß gemacht?”
#18
Verwende “Wenn du …, dann fühle ich mich … weil …”
“Wenn du im Laden von Mama wegläufst, mache ich mir Sorgen, weil du dich verlaufen könntest.”
#19
Hör zu und sei geduldig
Gib deinem Kind Zeit, sich auszudrücken.
Lass es ausreden, unterbrich es nicht.
Zeige dein echtes Interesse.
Das signalisiert, dass du für ohn oder sie da bist und sie wertschätzt.
#20
Beende die Diskussion
Wenn eine Angelegenheit wirklich nicht mehr diskutiert werden kann, sage es.
“Ich werde meine Meinung darüber nicht ändern. Tut mir leid.”
So ersparst du dir und deinem Kind eine Menge Ärger.
Sage den Satz nicht zu streng für den Fall, dass du es dir später doch anders überlegen solltest 😉